Das kleine feine Zine, es gibt es noch. Meine Zuneigung dafür geht bekanntlich soweit, dass ich mit dem "Makulatur Verlag" seit über zwanzig Jahren Zines publiziere. Aber leider in sehr großen Abständen. Am Freitag den 02.06.2017 ist es aber mal wieder soweit.
In der Galerie Toolbox in der Koloniestraße 120, 13359 Berlin (Wedding) feiern Annabelle Kruschitz, Gäste und ich das Zinerelease von "Instructions From The Desperate Fraction", sowie die kleine Ausstellung dazu, für einen Abend. Und wenn ein kleines Wunder geschieht, dann wird auch noch ein Kind entbunden. Nicht meins. Aber alleine das Zine ist schon die Reise wert. Ich denke die Tage wird auch noch eine Fracebook Veranstaltungsseite erstellt werden. Ich werde dies dann hier nachreichen.
Ich finde den Track ganz schön, das Video nicht über die Maßen. Irgendwie ist es doch auch traurig, dass selbst wenn nur Frauen zusammen kommen (Das Video ist von zwei Frauen gemacht, Aviya Wyse und Yaara Agnon produziert), ein Zwang zu existieren scheint, mit Möpsen Aufmerksamkeit erheischen zu müssen. Das Video will natürlich clever sein, und stellt den männlichen Blick als einen phantasierenden/lüsternen heraus. Zum Ende des Videos tritt eine popaffine aber normale Künstlerin aus der imaginierten Hexenküche ins reale Tageslicht. Die eigentlich kritisierte Politik des Blicks wird, unter einer "neu" hinzukommenden Prämisse (Ironie), lediglich fortgeschrieben. Dabei tragen die Bilder vom Dachboden eigentlich eine eigene Geschichte und sind weit weniger verbraucht, wie das Arrangement in und um der Badewanne herum oder in der Küche. (Obwohl die Raucherin sehr gut dabei aussieht, wenn das Papier sich entzündet.) Nackt müsste derweil niemand sein. Ich glaube, ich muss nicht betonen, dass ich kein Problem mit Nacktheit habe. Soviel Protestantismus können sich nur ganz wenige Menschen in der heutigen Zeit bewahren. Aber sie macht in den wenigsten Fällen dramaturgisch Sinn. Vielmehr stellt sie die graduelle Unterwerfung des größten Teils der Pop-Kulturindustrie, unter das Paradigma der männlichen Herrschaft. Welche vielleicht selber viel stärker imaginiert, als real ist. Ähnlich verhält es sich bei dem noch expliziteren SXTN Video. Wie gesagt, alles kein Ding für sich genommen. In der Masse dürfte sich das vermeintliche Alleinstellungsmerkmal als ein Trugschluss heraus stellen. Miss Red würde ich mir aber live wieder anschauen. Beim Rec. Room im August hatte ich sie verpasst aber irgendwann davor mit The Bug im Ohm gesehen, vlt. auch mal im Trickster. Ist ne Rampensau aber das schadet einer Party eher selten. Rec. Room (mit oder ohne Miss Red) gibt es übrigens wieder am 17.12. im Ohm. Einer der relaxtstisten Partys in Berlin. Verstehe gar nicht, wieso me aka DJ Schleppscheisse da nicht auftritt. Berlin ist echt n hartes Pflaster, für so stille Menschen wie mich.
Da braut sich was zusammen. Heute Abend sind die ganzen Bremer Atzen also in Berlin, und Bremen selbst wird wie ausgestorben sein. Ich finds gut, weil ich lieb gewonnene Menschen endlich mal wieder sehe, ohne selbst nach Bremen fahren zu müssen. Und dann auch noch feiern und tanzen. Was will ich mehr? Das die Hütte voll und die Stimmung ausgelassen wird. Bis später!
Dienstag, 7. April 2015
Ach schön, ich wurde wieder gefragt, im O Tannenbaum aufzulegen.
Das letzte Mal ist etwas her und seit dem sind einige Platten dazugekommen. Gekauft während des Urlaubs in London bei Oxfam und Music and Video Exchange, auf dem Flohmarkt in Berlin aber auch ein paar aktuelle Veröffentlichungen habe ich mir leisten wollen. 5% Discount sind übrigens nicht so viel wie man denkt. Das nur mal nebenbei geschrieben.
Zudem gewinnt auch bei mir gelegentlich das Gefühl an Boden, dass ich an Platten ersticke. Mein Phonomöbel ist mittlerweile bis zum Platzen gefüllt. Deswegen habe ich vor kurzem begonnen, einige Platten auszusortieren. Sachen die ich scheisse finde, und irgendwann und wie dazugekommen sind. Auch Schallplatten die ich doppelt habe, oder die zu den Platten – die ich bereits habe – keine besondere Ergänzung darstellen. Bspw. ist Griechische- oder Folklore der Roma zwar toll aber irgendwann hat man dann doch genug Platten, im jeweiligen Genre. Jedenfalls auf den frei verbliebenden Raum der Einzimmerwohnung gesehen.
Ich wünschte mir, für eine Musikbibliothek zu arbeiten und dafür Platten von Flohmärkten etc., retten zu dürfen. Aber das wird ganz sicher ein Traum bleiben.
Also begnüge ich mich damit, meine privaten Fundstücke vornehmlich im OT vorzustellen. Der Freitag ist dazu hoffentlich besser geeignet, als der Samstag. Aber eben auch nicht ganz so gut wie der Donnerstag. So meine Einschätzung. Andererseits will ich euch und uns nichts vormachen, der DJ ist – vor allem im Bar Kontext – ohnehin ein sentimentales Überbleibsel eines Repräsentationskonzepts, das sich sozial/technisch längst überlebt hat. Auch wenn das soziale Gedächtnis demgegenüber seine recht hohe Latenz geltend macht. Und so bleibt die Bar mit DJ vorerst im Betrieb. Und ich irgendwie auch. Nicht zuletzt, weil das OT einer der Orte ist, wo sich zumindest die Begeisterung der Betreiber für Musik allgemein und das Interesse an der Tätigkeit des "DJ", am Programm und am Zwischenmenschlichen tun ablesen lässt. Aber auch weil unter den Gästen relativ viele Musiker_Innen sind, ist die Aufmerksamkeit für das was an Musik im Hintergrund so läuft im Schnitt höher als in anderen Kneipen. Obwohl der ein oder andere Abend uns gegenteiliges bestätigen mag.
Ich werde sehen und auch du bist dazu herzlich eingeladen. Los gehts ca. 22.30h und endet irgendwann in der Nacht. Wie immer Versuche ich den biederen Ernst mit musikalische Dummheiten zu vertreiben und die Langeweile mit einem gepflegten Maß an Wahnsinn. Aloha, dein DJ Schleppscheisse, aka hg, aka Swift Nick Carter aka DJ Hoe Garden, DJ Golden Draak Shower.
Um
es gleich klar zu machen, ich schreibe nicht von zu teuren Getränken oder überhöhten
Eintritten. Dieses Ding heißt Kapitalismus. Und die moralische Diskussion dazu
ist so alt wie das Ding selbst. Sie ist dazu müßig und führt zu nichts. Da müsste
schon etwas Neues her, um da schlussendlich einen Strich drunter ziehen zu
können. (Das Kapital lesen hilft womöglich!)
Nee,
ich schreib hier einfach, wie ein Typ in die Kneipe kommt, deine Blödheit
ausnutzt, um an scheinbar schnelles Geld zu kommen. Aber ich bin hier auch
nicht derjenige, dem so etwas nicht passieren kann. Ich bin einfach meistens
allein unterwegs und habe Zeit mir die Leute und ihr Zusammenleben anzusehen.
Ich bin aber auch nicht der Mond, falls sich noch jemand an den Song von Rocko
Schamoni erinnern kann. Ich kann auch nicht sagen, dass es immer so und nur so
abläuft. Ich beschreibe einfach nur, was ich glaube, gesehen zu haben.
Du
warst schon mit deiner Clique da. Ihr habt euch englisch miteinander
unterhalten, habt getrunken aber wart vor allem mit dem Spiel mit den bunten
Federn beschäftigt. Das Spiel, was nur noch in den besten Momenten an eine
Poussade erinnert und eher dem prinzipiell geschädigten Selbstwertgefühl dienen
soll, als jemand anderes zu schmeicheln.
Eure
Taschen habt ihr unter eure Stühle und den Tisch abgelegt. Was ich besser
finde, als damit die ganze Zeit rum zu latschen oder sogar noch mit den
umgehängten Taschen zu tanzen. Aber eigentlich geht mich das auch alles gar
nichts an. Jedenfalls sollte es das nicht. Ich sollte in mein Glas schauen und
warten bis ein Track kommt, der mich zum bewegen meines Körpers motiviert.
Irgendwann
kommt der Typ rein, der euch abziehen will oder wird. Seine
Klassenzugehörigkeit sieht man ihm genauso an, wie euch. Aber ich umschreibe es
mal folgender maßen, ihr habt als Kinder nicht im gleichen Sandkasten gespielt.
Mit großen Schritten durchmisst er den Raum, eigentlich in alle Richtungen. Er
lacht, tritt mit jeder Person im Raum mindestens einmal in Augenkontakt. Er
klopft mir tatsächlich wohlwollend auf die Schulter. Aber ich weiß nie auf
solche Gesten zu reagieren, also tue ich gar nichts.
Begleitet
wird er von einem Mädchen, die den ganzen Abend nicht einmal lachen wird. Sie
ist genauso rausgeputzt wie du und die Leute in deiner Clique. Aber doch auch
wieder anders, von allem trägt sie etwas mehr auf. Er kauft sich und seiner
Begleiterin ein Getränk oder gibt sie das Geld für die beiden Jever? Sie setzen
sich nicht abseits, sondern in die Nische, die auch von den meisten anderen Gästen
benutzt wird.
Er
holt sich Feuer an einem Nachbartisch. Dabei wirft er sein Bein um das Bein
desjenigen, der ihm Feuer geben soll, und tanzt ihn an. Er lacht, der der ihm
Feuer geben soll, nicht so sehr. Aber diese Situation ist mit dem entzünden der
Zigarette auch schon beendet. Nur eine der Merkwürdigkeiten, der man Berlin so
gerne nachsagt. Nicht merkwürdig, weil ein Mann einem anderen Mann das Bein
überschlägt und ihn antanzt. Sondern weil diese Geste nicht vermittelt ist.
Außer vlt. von dem Berlin Mythos, das wir alle eine Gemeinschaft bilden und
hier ne krasse Zeit verleben.
Das
gegensätzliche Paar sitzt der entgegengesetzten Gemeinschaft, mit der du den
Abend verbringst, gegenüber. Irgendwann greift er rüber und zieht an deiner
Tasche so, als würde er seine eigene zu sich rüber ziehen. So steht deine
Damenhandtasche zu seinen Füßen, zwischen seine Beine geklemmt. Er nimmt sich
seine Jacke oder die seiner Freundin. Die Jacke liegt über seine Beine bis zum Boden, so als
würde er gleich gehen wollen. Bevor er sich runterbeugt und seine Hand
in die Tasche gleitet, gehe ich doch rüber und spreche ihn an.
Ich
hasse das, mich in andere Angelegenheiten einzumischen. Ich bin kein Bulle,
will keiner sein und auch nicht spielen. Die Bullen sind nicht so meins. Sie
tun so, als würden sie unser Eigentum schützen und den Verkehr regeln. Aber
eigentlich geht’s um das Eigentumsrecht allgemein und das der Produktionsgüter
im speziellen. Und ja, der Satz klang schon während des Schreibens
abgedroschen. Aber die Gegenwart beweist ihn doch Tag für Tag.
Er
lacht mir ins Gesicht und fragt mich während dessen, ohne das ich ein Wort davon
verstehe, was ich für ein Problem habe. Oft verstehen wir unsere Gegenüber
nicht, wissen aber doch ganz genau, um was es ihnen geht. Da er so blöd tut,
muss ich dich und deine Clique doch ansprechen, ob die Tasche jemand von euch
gehört. Euch gegenüber tut er unwissend. In eurer Gruppe gibt es diesen kurzen
Moment der Aufregung. Was euch aber nicht dazu nötigt, mit ihm oder mir ins
Gespräch zu treten. Jemand von euch nimmt die Tasche. Die Mauer geht wieder
hoch, ohne das ihr ein Wort gesagt habt.
Ich
will schon wieder gehen und sage ihm aber dann doch noch, dass es vielleicht
besser ist, wenn er jetzt gehen würde. Aber nicht meinetwegen, das möchte ich
hier hinzufügen. Ich glaube einfach, sein Verharren würde auf größeren Stress
hinaus laufen, als notwendig ist. Okay, Stress brauche ich auch nicht. Also
habe ich es auch ein bisschen für mich getan.
Tatsächlich
nimmt seine Freundin ihren Mut oder vielmehr allen Stolz zusammen, und fragt
mich, was ich von ihnen wollte. Es ist so bitter, welche Verrenkungen das (schlechte)
Gewissen macht, um sich selbst zu befrieden. Ich muss keine großen Erklärungen
machen. Ihr Freund gibt ihr zu verstehen, dass es okay sei und es besser ist zu
gehen. Beim gehen kommt er natürlich noch einmal zu mir. Wobei es ihm
vielleicht dieses Mal tatsächlich eher um sein Selbstverständnis geht.
Er
lacht immer noch, er hat die ganze Zeit gelacht. Wenn auch nicht immer mit den
Augen. Aber ihm vergeht vermutlich ohnehin das Lachen erst, sollte er einmal
sein Gesicht verlieren. Aber mir ist sein Lachen lieber, als die Angst
dahinter. Ich sage ihm einfach, das ich ganz genau gesehen habe, was er gemacht
hat. Er kann das anerkennen und sie gehen. Sie kommen aber noch einmal zurück,
um ihre beiden Getränke zu holen, welche sie bei ihrer Sitzgelegenheit stehen
gelassen hatten. Dann gehen sie wirklich.
Vermutlich
hätten sie euer Geld mehr verdient als du und deine Clique. Aber irgendwie
haben sie sich auch blöd angestellt. Vielleicht aber auch nicht und an diesem
Abend sind tatsächlich noch Sachen verschwunden. Möglicherweise von anderen an
sich gebracht. Aber ganz sicher sind auch dieses Mal wieder alle diejenigen
Sachen passiert, die sich unsichtbar vor unseren Augen vollziehen. Die uns dazu
nötigen dem Schotter nach zu rennen und dabei Strecken zu überwinden, die gar
nicht notwendig wären, um unsere beschissene Existenz zu sichern.
(Für diesen Artikel waren 4 1/2h unbezahlte Arbeit notwendig)
Heute Abend gibt es den zweiwöchentlichen Noise Angriff im Lauschangriff. Los gehts um 21h. Also viel später sollte man nicht aufschlagen. Ich leg Platten unter dem Namen Ol´ Dirty Dada auf. Aber vlt wichtiger sind Bombhead, Utku Tavil, ZFE, fgnugn, Christoph Fringeli. Denke mein Set wird etwa ne Stunde gehen, halt bis alle Ohren bluten oder die Stadt in Trümmern liegt. Mein Anspruch aus Bremen hat sich also nicht geändert. Alles muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Notfalls mehrmals. Wann ich oder die anderen starten wird am Abend von Monica Lierhaus ausgelost.
Den (f)Lauschi findet ihr hier: Lauschangriff Rigaer Str. 103, 10247 Berlin, Germany
Bei Facebook stirbt die Veranstaltung hier vor sich hin.
Freitag platzt die Stadt mal wieder aus allen Nähten. Was nichts anderes bedeutet als das ich wohl zwischen zwei Veranstaltungen pendeln muss. Zum ersten stellt Steffen Ullmann Collagen im Gift aus. Mit Steffen habe ich zusammen Grafik Design in Anklam studiert. In Bremen haben wir (Lena, Lena, Michael, ich) im Flieseneck eine sehr schöne Ausstellung mit ihm gemacht. Das war aber glaube ich noch 2011, also ewig her. Irgendwann im letzten Jahr hat Herr Ullmann seinen Job an den Nagel gehangen und schlägt sich irgendwie so durch´s Leben. Die letzte Ausstellung von ihm habe ich letztes Jahr in Berlins Plattenladen mit dem unhöflichsten Verkäufer der Welt gesehen. Wer errät wie der Laden heißt, hat morgen freien Eintritt im Gift und bekommt von mir ne Limo spendiert. Denn ich werde neben Iku Sakan wohl auch ein paar Stunden auflegen. Ich mach dann auf Berlins unfreundlichster DJ. Die Ankündigung für die Veranstaltung ist in englischer Sprache gehalten und lautet folgendermaßen:
'deco
trends' exhibits a selection of recent paper collage works, tracing
ambiguities of material and image regarding its infinite transformation
in physical and digital reproduction besides the limits of meaning and
perception through scaling. opening: friday, feb 7th 20h - late + dj xox w/o wow also open: saturday feb 8th 17 - 22h
Damit ist aber noch lange nicht Schluss…NEIN! Im Trickster gibt es zur gleichen Zeit einen Moniker Eggplant Abend. Zu den Auberginen Köpfen muss ich nicht mehr wirklich viel sagen. Ich habe schon sehr häufig über die Jungs gepostet.
Morgen spielen dann Mesak, Istari Lasterfahrer und Leise im Kran. Das passt wie die Faust auf´s Auge. Und so werde ich spät ins Trickster und noch mitnehmen was geht.
Blupp, ich bin zu spät dran. Die Veranstaltung lief letzte Woche. Insofern ist diese Nachricht als Gegenstandslos zu betrachten. Sorry!
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Gute News aus der Spedition Bremen. Ich bin nur unzureichend informiert, aber es macht den Eindruck als würde da wieder mehr gehen. Heute gibt dort Istari Lasterfahrer ein kleines Acid Analog Synth Set zum besten. Anschließend jagt dann noch Dj Marcelle – aus Amsterdam und gute Freundin vom toten Onkel John Peel – ihre wilde Mischung aus rythmischer Folklore und englischer Bass Musik von übermorgen, durch die Räume der Belle Etage. Das ganze läuft unter dem Namen Mini-Disco: Theorie&Praktisch und ist Teil der Reihe City Data Explosion. Diese dient wohl als eine Maßnahme zur digitalen Selbstermächtigung. Aber wie schon angedeutet, genaues weiß man nicht. Und ich werde auch nicht hinfahren können, weil zu weit weg etc.
Dabei macht das Bei Ruth ja gerade Winterpause und somit gibt es auch keine Dj Marcelle Gigs hier demnächst. Schnief. Also bin ich quasi zweimal gefickt, heute den Tag in Berlin verbringen zu müssen. Weil Lasterfahrer verpassen und Dj Marcelle. Das ist bitter. Bin mal gespannt ob wenigstens meine Crack Atzen hingehen. Das Konzert mit Karl Marx Stadt und Istari Lasterfahrer in der Spedition ist auch schon wieder fast zwei Jahre her. Hach jeh. Genug geschnieft. Am Dienstag gehe ich dann vlt zu Human Abfall/Diät/Pisse ins Trickster, Punk Musik hören.
Mini-Disco bei facebook.
Und dann seien euch noch die Leute von Moniker Eggplant ans Herz gelegt. Die feiern heute ihren ersten Geburtstag. Geschenke müssen nicht mitgebracht werden, bloße Anwesenheit reicht und Babs kommt auch. Ich mach ein bisschen Bar und trink dann vlt auch mal was anderes als Orangenschorle. Ne Mate oder so. Und dann bewege ich mich ganz verrückt zur Musik, wenn die Musik mir so richtig richtig gut gefällt. Es spielen nämlich wirklich vermutlich gute Leute (die Erwartungen sind hoch) und es beginnt deswegen außerordentlich früh, auch mit einem Büffet. Zum Bauch vollschlagen. Der Timetabel sieht so aus: Timetable:
Facebook gibt´s natürlich auch, hier. Da kann man was zu den KünstlerInnen lesen. Bei Bln.Fm sollte ein Labelporträt erscheinen, hat es aber anscheinend nicht durch die harte Redaktion geschafft.
Wenn ihr die Augen schließt und mir heute Abend wirklich nah seid, dann schwingt in meiner Aura schon ein bisschen was von der Musik mit, die am Folgetag im Gift kommen könnte oder die ich selbst beim Audible Meal aufgelegt hätte. Mir schwant, ich wäre ein auratisches Werk. Bis dann.
Ohh weh, wie hatte ich mich damals auf Shlomp mit Eprom gefreut. Leider hat der Mann den Charme und die Anmutung eines Azubis bei der Dresdner Bank. Und seinem Set war auch nicht mehr wirklich die Freiheit des Albums anzumerken, über das ich mich letztes Jahr so gefreut habe. Jetzt ist der Mann mit Mütze also wieder zurück in Europa und Berlin am 28. September. Im Gretchen, pfff.
Ich bin da wahrscheinlich in Leipzig bei meinem Buddy Hilko. Aber wäre ich in Berlin, dann wäre ich vermutlich doch ins Gretchen gegangen. Denn trotz all meiner Lamenti, diese Platte war einfach super.
20!!!verrückte Jahre gibt es nun schon das Mittendrin in Neuruppin und damit das (halb) Autonome Zentrum, in dem ich einen Großteil meiner Jugend verbracht habe. Leider kann ich auch an dieser Party nicht teilnehmen. Wie gesagt, bin hier gerade zu busy. Aber ich versuche trotzdem allgemein das grobe Geschehen dort vor Ort im Auge zu behalten. Nicht zuletzt weil ich weiß, wie wichtig ein geschützter Ort für Menschen ist, die auf Grund "ihrer" Kultur, sexuellen Orientierung, politischen Einstellung, körperlichen Benachteiligung, Herkunft etc. pp. in dieser Welt und Deutschland im speziellen Anders gemacht werden.
Umsomehr hat es mich gefreut, als vor wenigen Monaten zu lesen war, dass der Verein den alten Hauptbahnhof gekauft hat und damit hoffentlich endlich ein Gebäude, dass dem Engagement der linken Jugendlichen und alt gewordenen Querdenkern vor Ort angemessen ist. Die Stadt wäre gut beraten, eben jenes Engagement so zu unterstützen, dass das Projekt ein voller Erfolg wird. Und das auf vielerlei Ebenen, sei es auf Grund der niederschwelligen kulturellen und sozialen Arbeit, die dort vor Ort geleistet wird. Aber natürlich auch um den praktizierten Antifaschismus zu würdigen, für die das Projekt eben auch schon zwanzig Jahre nicht nur Sinnbildlich steht und trotzdem, leider und nachwievor als eine Ausnahme gesehen werden muss. Und dies muss ganz unbedingt bedauert werden, denn auch wenn die Nazis nicht mehr – wie noch in den 90er Jahren – uniform durch die Stadt laufen, blieben auch diese aktiv und präsent.
Die Gründe dafür will ich jetzt nicht ausführen, obwohl sie viel mit der Geschichte des Ladens und einigen wenigen anderen mehr in Brandenburg, zu tun haben.
Ich wünsche jedenfalls den Aktiven vor Ort und allen Freunden, die dieses Woche zurück nach Neuruppin strömen ein sehr schönes und erholsames Geburtstagsfest. Auf die Orte, die ein bisschen weniger Scheisse sind als das Gros darum. Fazbock. WEB.
Eigentlich ist mit dem Flyer schon das wichtigste gesagt und wem´s nicht reicht, kann sich unten noch den Teaser von Sansculotte anschauen. Naja okay, zwei drei Worte verliere ich vlt doch. Ich helfe von 23-2h an der Bar. Wem nach ein Pläuschchen mit anschließenden abschädeln auf dem Dancefloor ist, dürfte in der Köpi das Ende des Regenbogens finden. Und ich bin schwer begeistert, dass die Leute um Praxis und Clash of the Titans immer noch Musiker auftun, die man lange nicht sehen konnte bzw. ich noch nie live gesehen habe. Zugleich wird noch ein neues Release bei Praxis gefeiert und und und es kommt Besuch aus Bremen. Ich freue mich also sehr sehr sehr. Und und und nun der Clip und Samstag dann mehr.
Shambolic – Zweifache Bedeutung, mindestens – die Buddies Stephan und Claudio stellen neben einer ganzen Reihe von bestimmt nicht weniger guten Künstlern am Freitag den 05.07.13 im Gift aus. Also der Kneipe der Mogwai Fans blindlings ihr Vertrauen schenken. Ob die allerdings am Freitag auf ihre Kosten kommen, weiß ich nicht genau, denn ich mache das musikalische Begleitprogramm von seven to eleven als DJ Poolboy. Ganz genau weiß ich noch nicht was ich spiele aber Breakcore wird es wahrscheinlich nicht werden. Vermutlich packe ich einige der Platten ein, die ich im letzten Jahr auf dem Flohmarkt kaufen konnte und dazu noch drei Hände voll Singles, um nicht arg zu schwer tragen zu müssen.Wird es toll? Ich hoffe. An mir soll es jedenfalls nicht scheitern.
Das Gift Donaustrasse 119, 12043 Berlin | Freitag | Shambolic – 19h-23h
Nur mal so, um euch zu verdeutlichen vor welchen Problemen ich stehe, weil ich wohne wo ich wohne. Und hier und dort schon auch Leute kenne, denen ich gerne mal wieder beim musizieren zuschauen wollte. Zumindest für Sonntag ist die Entscheidung jetzt auf Homie Lover Friends im Yaam gefallen. Hat Sarah schon recht, ist halt nur einmal im Jahr. Fragt sich bloß wo ich bis dahin noch ein Basecap herbekomme. Sonst halten die mich doch alle für den total Spast. An jeder Ecke nur Probleme.
Heute:
Heute feiert dort Senior Lebowski seinen Geburtstag. Das ist noch ein Bekannter aus Bremen, der mich vor ewigen Zeiten dort für mein Set gelobt hat. Insofern, Unvergessen!
Do. 27.06./23h - ://about blank Markgrafendamm 24c 10245 Berlin
Und doch wieder auch der Kater, weil da neben denen die auf dem Flyer stehen auch der Taman auflegt. Und Frau Perera ist ne Freundin von der Alex und gehört auch zu Jahcoozi von denen ich ja auch immer mal wieder in Bremen versucht habe diesen Track in meinen Sets unterzubringen. Wo der Kater ist, wisst ihr besser als ich.
Und selbst Les Trucs verbinde ich irgendwie eher mit Bremen und einem Plakat, was ich so verschwommen vor dem inneren Auge habe. Wahrscheinlich müsste ich da mal bei den SissySyntrox und der Chinesischen Wäscherei recherchieren. Mach ich jetzt aber nicht. Also obven aufgeführte, heute im Bei Ruth. 27.6.: Les Trucs + Cascao & Lady Maru + Yva & the Toy George bei Ruth, Ziegrastraße 11-13, S-Bhf Sonnenallee
Und dann schließlich heute noch der Nazi Enkel – Klein Otto von Schirach. Erst gestern habe ich so eine Kirchen-Lern-Platte gekauft, u.a. mit Zitaten seines bekannten Vorfahrens drauf. Vlt bringe ich die ihm heute Abend mal zum samplen mit. Denn wahrscheinlich wirds dann heute Abend tatsächlich der Otto werden, zu dem ich gehen.
--HYPNIC JERK PARTY--
OTTO VON SCHIRACH -live- (Monkeytown)
DAT POLITICS - live- (Sub Rosa-Tigerbeat6) MRC RIDDIMS - live - (Dälek-Ipecac) + DJ ABS + VJ Mangoholic Annunaki THURSDAY THE 27th of JUNE 2013/BERLIN - URBAN SPREE/Revalerstrasse 99/Doors : 21h Price: 7 eu
Genau, das kann scheisse sein aber vlt. auch gut. Man weiß es nur wenn man dort gewesen ist. Na ma sehen. Universität der Künste / Hardenbergstr. 33, 10623 berlin
Ein wirklich ausgesprochen hässlicher Flyer, aber trotzdem vermutlich die Party der Wahl am Freitag. Schließlich legen Mitch, Mario und Monsieur Kettle auf. start: 23.59 Kili - Wiesenweg 5_9 - Berlin
Endllich Samstag: Ich weiß schon, die Feiergemeinde interessiert sich dafür sicherlich erst dann, wenn´s um den eigenen Spot geht. Ich geh jedenfalls hin. 16h ist ne moderater Start für ne Demo. Hoffentlich wird nicht wieder zu irgendwelchen Behörden gelatscht, die ehh am Samstag zu haben. Den Flyer und die Plakate, die überall in der Stadt verklebt sind, hat übrigens mein Freund Richard gestaltet.
Die posche Musikgemeinde geht Samstag hier hin. Das hat mir das Susi geflüstert. Ich bin aber vermutlich noch total kaputt und will mir die restlichen Kräfte auf Sonntag aufsparen. Bei mir also nur ein Vielleicht. Und posch bin ich ja auch nicht.
Endlich Sonntag:
Wie schon gesagt, Sarah hat gesagt, Hans-Georg geht dahin. Und ich hör auf das was die Frauen sagen. Zumindest diesmal. Also wer am Sonntag mit mir ein Softgetränk einnehmen möchte kommt am besten ins Yaam. Sonst wird das wahrscheinlich nichts.
Ja schade, diesmal kein Wax Treatment für mich.Ach verdammt. Hoffentlich werde ich am Sonntag nicht schwach und fahr doch dort hin und ihr wartet dann alle auf mich im Yaam. Na das wäre ja was.
kiesgrube, 12529 Kiekebusch, Brandenburg, Germany
Ich als alter Dadaist, muss mir dann aber schon überlegen, ob ich Sonntag Abend nicht vlt doch ein Abstecher ins Tannebaum mache. Da läuft eine Max Ernst Doku. Der gehört zwar nicht zu den dezidiert politischen Dadaisten aber interessant ist es bestimmt trotzdem. Max Ernst, Meine Vagebundieren Meine Unruhe by Peter Schamoni - 1991 / 20:45h Tannenbaum/Sonnenallee
Dienstag:
Die Arbeit und die Geister die sie beschwört. Darum gehts am Dienstag in der Humboldt Uni. Kritik der Arbeit – Kritik des Antisemitismus Vortrag und Diskussion mit Stephan Grigat
/HU Berlin (Unter den Linden 6), Hörsaal 3038 Zeit: Di, 2.7.2013, 20h
Also werde ich meinen Lektürkurs wohl einmal ausfallen lassen müssen und hören anstatt zu lesen.
Meine Begeisterung für das Kater Holzig hält sich einigermaßen in Grenzen. Soll jeder machen, denke und sage ich. Aber sich und schlimmer, uns so die Taschen voll zu hauen und dies mit simpelster Ideologie (Kunst=Gut). Puh.
Aber eigentlich möchte ich über Tamans Veranstaltung schreiben, die dort morgen stattfindet. Und das tue ich hiermit auch.
Taman gehörte zum typischen Bremer Personal, so das ich und vermutlich viele andere quasi nicht an ihm vorbei kamen. Nicht nur weil er so ne imposante Persönlichkeit ist. Er gehörte zur Team Orange Gruppe (jedenfalls assoziiere ich ihnen mit dieser), aus der später der kurzlebige Zucker Club hervor ging. Vordem gab es eine noch kürzere aber für mich schönere Zeit im "Atelier" bei der Post. Das ware eine improvisierte Party Location, wo zumeist nette Leute zusammen kamen, auch um die Geschlechterverhältnisse ein bisschen in Bewegung zu bringen. Vielleicht war es aber auch einfach nur the time of my peer?! Taman studierte auch Kulturwissenschaft und so ist man sich gelegentlich im "Institut" an der Uni über den Weg gelaufen. Zudem sind wir uns auf Zugfahrten von Hamburg nach Bremen begegnet, wo man auch mal Zeit hatte 1 1/2h Stunden durch zu quatschen. Und Taman hat als Kind von Exil-Afghanen ganz sicherlich etwas zu erzählen, das sich nahezu zwangsläufig von den Erfahrungen der eigenen Familie und den meiner Freunde und deren Familien in Ostdeutschland unterscheidet und über die gängigen Klischees die man über Afghanistan hat (oder auch nicht) hinaus geht. Das beinhaltet durchaus auch eine Entwicklungsgeschichte. Denn Afghanistan ist nicht einfach nur eine fortdauernde Ansammlung tribaler Strukturen.
Eines der interessantesten Projekte der vergangenen Documenta, wenn leider auch total versteckt und damit deplaziert, war die Repräsentanz künstlerischer Positionen aus Afghanistan, in der Obersten Gasse 4. Wobei ich am meisten von der Datenbank mit afghanischen Filmen fasziniert aber auch amüsiert war. Halten wir mal vorläufig fest, es gibt ein Afghanistan oder auch Kabul jenseits von Selbstmordattentäter und Krieg. Ohne diesen letzten Fakt negieren zu wollen.
Ein bisschen von diesem Kabul kann man morgen im Kater Holzig bestaunen. Taman hält dort um 21 Uhr einen Vortrag und vlt. gibt es sogar ein kleines Filmchen – aber sicher Fotografien – zu einem Besuch der Gebrüder Teichmann und Taman im Februar 2011 in Kabul.
Ich bin derweil in der ostdeutschen Provinz, also quasi knappe Ecke vor Kabul. Aber das soll euch ja nicht davon abhalten Taman dem alten Afghanen nach dem Vortrag auf die Schulter zu klopfen und vlt noch ein bisschen danach zu seinen Beats die Beine zu rütteln und den Kopf zu schütteln.
Patric Catani hat wirklich einen ganz schön enormen Output. Ich bin mir nicht sicher ob das daran liegt, dass man mit dem Arsch immer in Bewegung bleiben muss, damit die Kohle stimmt; oder ob das tatsächlich auf eine natürliche Manie des Mannes zurück geht. Ich habe leider nur die klitzekleinste Auswahl von Stücken bei mir daheim. Und ich sollte mir mal ernsthaft überlegen diese Chance zu nutzen und mir einen weiteren Catani, diesmal der Müller Phase zu zu legen.
Denn Herr Müller hat wieder das Schaufenster ausgestattet. Ich habe noch das Catani Ding für Cock Rock im Kopf. Diesmal ist es dezenter ausgefallen. Aber das gefällt mir ja – als einen Herrn mittleren Alters.
Die Platte gibts günschtig hier. (Gut, in Gummersbach kann man die nicht selbst abholen :-( also nochma 3,50 rauf)
Am 12. Juni gibt es aber ne Release Party in der Berghain Kantine. Da werde ich dann sicher meinen Po bewegen.
Also ich freue mich ja schon sehr auf kommenden Samstag. Das erste Mal das ich Inushini sehe und auch sonst sieht das nach ein ganz runden Sache aus. Der Laden ist diesmal ja auch ein bisschen intimer als die Köpi letztens. Ich hoffe also sehr den einen oder anderen Freund auch mal auf dem Dancefloor zu sehen. Schluss mit der Solotänzerscheisse. Hier noch die Veranstaltung bei Facebug oder für alle hier.
Der erste Mai ist ein bisschen wie Silvester. Man macht es nie richtig mit dem was man macht. Das widerum können nur Leute denken, die von dieser Welt mehr erwarten, als das was eben jene Lebenswelt so im allgemeinen und den allermeisten Fällen zu bieten hat. Man muss schon knallharter Linksradikaler sein, vlt. nicht um ins Zweifeln zu kommen, aber um darin einen Moment zu verharren. Den Zweifel Quasi zu zu lassen. Wow, das habe ich jetzt so geschrieben, dass ich der coole linksradikale Einzelgänger bin und der oder die Leserin vermutlich nicht. Aber zumindest erstes ist ja gar nicht so.
Aber um´s noch einmal festzuhalten: als linker Mensch, der Sorte ich es bin, steht man in einem Dilemma.
Weshalb? Zum einem halte ich die Praktixisform der Demonstration für ungeeignet, um über eine reine Selbstvergewisserung der linksradikalen Gruppenidentität hinaus zu kommen.
Die Demonstration war (ist?) ja eigentlich eine Methode gewesen, bestimmte Positionen in eine Gesellschaft zu tragen, die – aus welchen Gründen auch immer – von den Argumenten linker Kritik abgeschnitten ist. Ich argumentiere hier nicht dermaßen, das sich mit den heutigen Informationswegen der Protest auf der Straße erübrigt hat. Meines Erachtens nach ist es einfach um ein vielfaches unklarer geworden, welches eigentlich das Subjekt ist, an das sich die (unsrige) Kritik richtet. Früher war dies das Proletariat. Keine Frage.
Dazu kommt, dass der Rahmen innerhalb der diese Kritik ausgeübt wird, selbst viel zu sehr von allen möglichen Bestimmungen und Zuschreibungen überlagert ist. Nicht selten durch das Verhältnis von der Exikutive des Staats und uns linken Demonstranten.
Der zweite Aspekt meines Dilemmas ist es natürlich, dass der Veränderung der herrschenden mit bloßem Zynismus oder sogar Teilnahmslosigkeit auch nicht auf die Sprünge geholfen werden kann. Und schon gar nicht wird Veränderung durch den Einkaufswagen herbei geführt, wie erst neulich wieder während der Tagesthemen, anlässlich der Ereignisse in Bangladesch, behauptet.
Also bin zumindest ich, mittlerweile schon Vorgestern, erst einmal zur Unangemeldeten Demonstration um 17h am Mariannenplatz gegangen.
Dies war aber nicht mehr oder weniger eine Aktion um vlt noch die eine oder den anderen auf dem Maifest zur 18h Demonstration zu locken. Das Tempo der Demo war übrigens enorm, so dass man nicht mehr wahrnehmbar als Demonstration um 18h am Lausitzer Platz ankam. Das beeindruckenste an der 18h Demonstration war dann auch ihre Größe. Was an Inhalt und Form rüberkam, dürfte nicht über den Durchschnitt jeder anderen Anti-Kapitalistischen Demonstration hinaus gegangen sein. Über die Solidaritätsadresse an die besetzten "palästinensischen" Gebiete war ich noch überrascht. Aber ich hab ja einen starken Magen. Der zweite Gewerkschaftler aus Griechenland war noch relativ informativ. Die Nachrichten aus der Türkei waren nicht zu verstehen, außer das es mindestens eine oder einen Toten gibt. Worüber man in der Tagesschau aber auch den Blättern die ich gestern überschaut habe, nichts berichtet wird. Es gibt also nach wie vor Informationen, die uns vorenthalten werden :-o
Ich bin bis zur Köpi mitgelaufen und dann zum Mai Fest abgedreht. Nicht das es mich dort unbedingt hingelockt hätte aber ins Regierungsviertel zu latschen, hat sich mir beim besten Willen nicht erschlossen. Hätte ich mein Fahrrad parat gehabt, vlt. wäre ich dann dran geblieben, nur um meine eigenen Vorurteile zu prüfen. Aber so keine Chance.
Das Mai Fest ist aus vielerlei Gründen eine Qual. Es zieht, wie beabsichtigt, Leute von politischen Demonstrationen ab, jeder versucht nur ne schnelle Mark zu machen, der Feruch von schwarz verkohlten Fleisch liegt in der Luft und zumindest an der Bühne wo ich Strife gesehe habe, stank es nach Pisse und Bier. Ab und zu der Qualm eines Joints. Ich habe eigentlich mit keinem der Sachen wirklich ein Problem bzw. bin darüber verwundert, aber in der Massierung. Wow, schon krass das sich die Leute wohl fühlen eng gedrängt in einem Scheisshaus zu feiern.
Ich finde so Block Partys auch cool, wichtig und auch politisch. Nichts wäre mir lieber, wenn alle paar Wochen der Kiez auf der Straße sitzt, mit mitgebrachten Getränken, Musik hört und ne ruhige Kugel schiebt. Die Autofahrer können einem am Arsch lecken und die Arbeit am kommenden Tag auch. Aber das ist ja schon Utopie. So kommt die Lockerheit nur als Behauptung in die Welt und gerät in ihr ganzes Gegenteil. Und genau in diesem Gegenteil ist zumindest die Anfangsdemonstration längst unter gegangen. Sie ist längst untergegangen, in der Realität oder auch mal Hoffnung oder Stolz, ein kritischer Gedanke ließe sich in einem Feiertag würdigen oder weiter tragen. Da wo nicht die bare Münze rausgeschlagen wird, nutz das Proletariat die verordnete Freizeit, die Resource Arbeitskraft zu erneuern oder erledigt die Arbeit die im Haushalt liegen geblieben ist.
Ich habe dafür Verständnis, der Druck auf die Gesellschaft ist um ein vielfaches gestiegen und die Gewerkschaften fordern nur mehr den Erhalt der Arbeitsplätze, entgegen ihrer behaupteten Solidarität, mit welchem Ausland auch immer. Das alles ist nichts neues.
Aber ich hoffe das es Kreise in der radikalen Linken gibt, wo dies diskutiert wird. Beispielsweise an einem Tag vor oder nach dem Ersten Mai den Geldsäcken die Arbeitskraft zu entziehen. Wo also nicht die gegenseitige Konkurrenz durch eine gesamtgesellschaftliche Verabredung "ausgesetzt" scheint. Auch kann die radikale Linke überlegen, wo und für wie lange sie ihr ehrenamtliches Engagement dem Staat entzieht. Dies vor allem um den Menschen zu bedeuten, welche Position ihnen zukommt, wenn sie sich nicht um ihren Scheiss selber kümmert. Die Linke war schon immer da am schwächsten wo sie sich paternal oder quasi religiös helferisch geriert.
Strife waren übrigens auch nicht der Hit, bis auf die eigenen und Rise Above von Black Flag. Ansonsten alt bekannte Hardcore Plattitüden, von wegen unity usw. Inklusive Bier Fontainen aus der Crowd. Andererseits gab´s auch Ansagen das Sexismus gar nicht geht und Homophobie auch nicht cool ist. Immerhin. Habe auch lange nicht mehr so häufig das Wort "fuck´ing" gehört. haha. Und musikalisch konnte ich da schon immer noch mitgehen.
Zu H2O bin ich nicht mehr geblieben. Bin später dafür noch zum Noiseanschiss im Lauschanpfiff mit verhaltenen Resultaten. Am besten war noch das Set von ZFE mit ordentlich Jungle- und HardcoreTechno Parts. Vmtl. fgnugn ging auch in Ordnung. Tendenz IDM und das "live".
Zum Abschluss noch n Bild von Strife´s Rick Rodney (selbst heute Fotograf)
Schon komisch, nach dem Text zu Lutz Schulenburgs Tod, sich hier gleich ne Werbung für ne Party am Samstag in Berlin reinzupappen. Kenn auch die Leute nicht. Der Chesters Laden, wo die Feier steigt, ist auch ein komisches Ding. Mittlerweile weiß ich, dass da früher das Kit Kat drin war, von daher ist die Table Dance Stange entschuldbar. Andererseits scheint es auch einer dieser Läden zu sein, der aufgemacht worden ist, um irgendwie noch ein bisschen Geld vom Party Boom abzugreifen. Chesters erinnert an einen englischen Live-Musik-Pub, den man vlt. nach dem Kit Kat auch hat eröffnen wollen. Ich vermute am Interieur hat sich seit dem (siehe Tanzstange) nicht viel getan. Aber Raves laufen da schon seit ner ganzen Weile wieder. Ich war dort bei den Leuten von Weboogie und Sarah Farina. Und ja vlt. diesen Samstag. Minimal Techno ist zwar nicht so meins aber ich mag den Flyer. Erinnert zumindest noch ein bisschen an die gute alte Oma Industrial. Na ma sehen.
PETER KURTEN // BASE FORCE ONE (CHRISTOPH FRINGELI) // ZOMBIEFLESHEATER DEAN RODELL / NICOLAS CHEVREUX // SONAIR // + DEATHRAVE FLOOR
Weil ich die Keule lange nicht mehr gesehen habe, live aber auch so, wäre das eigentlich schon ne Option. Den Laden finde ich aber halbwegs pain in the ass. Also alles offen. Soll euch aber nicht davon abhalten die Veranstaltungen zu supporten. Und vlt krauche ich ja dann da auch irgendwann rum.