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Dienstag, 14. Januar 2014

Simon Strick: Digitale Schönheit. Avatare, Geschlechtsideale und das ›Uncanny Valley‹

Im Rahmen der Bin ich schön? Ausstellung im Museum für Kommunikation / Berlin, gibt es heute einen Vortrag von Simon Strick zum Thema Digitale Schönheit. Avatare, Geschlechtsideale und das ›Uncanny Valley‹. Okay das ist jetzt ganz kurzfristig angekündigt. Aber ich wollte wenigstens darauf hingewiesen haben. Der Ankündigungstext liest sich jedenfalls sehr gut. 

Das »Uncanny Valley« – das Tal des Unheimlichen – ist ein Begriff aus der Robotik und der digitalen Animation. Es bezeichnet den seltsamen Effekt, das künstlich geschaffene Figuren (Avatare, Roboter) unheimlich wirken können, je menschenähnlicher sie sind. Realismus und Schönheit schlagen in ihr Gegenteil um und wirken artifiziell und bedrohlich. Da unsere Schönheitsideale derzeit mehr von Photoshop und Computerbearbeitung als von natürlicher Anmut gekennzeichnet sind, stellt sich die Frage, wann wir selbst das Uncanny Valley betreten und die Grenze zur Künstlichkeit überschreiten. Plastische Chirurgie, 3D-Animation, computergestützte Facelifts und digital animierte Popstars – der Vortrag wird das unheimliche Tal zwischen Künstlichkeit und Menschlichkeit abschreiten, in das unsere Vorstellungen vom Schönsein führen können.
Vortragsreihe des ZfL im Rahmen der Ausstellung Bin ich schön? (27.09.2013–23.02.2014) des Museums für Kommunikation Berlin
Eintritt frei
Los gehts heute um 18.30h.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Next Stop Kabul – schon morgen

Meine Begeisterung für das Kater Holzig hält sich einigermaßen in Grenzen. Soll jeder machen, denke und sage ich. Aber sich und schlimmer, uns so die Taschen voll zu hauen und dies mit simpelster Ideologie (Kunst=Gut). Puh.
Aber eigentlich möchte ich über Tamans Veranstaltung schreiben, die dort morgen stattfindet. Und das tue ich hiermit auch. 
Taman gehörte zum typischen Bremer Personal, so das ich und vermutlich viele andere quasi nicht an ihm vorbei kamen. Nicht nur weil er so ne imposante Persönlichkeit ist. Er gehörte zur Team Orange Gruppe (jedenfalls assoziiere ich ihnen mit dieser), aus der später der kurzlebige Zucker Club hervor ging. Vordem gab es eine noch kürzere aber für mich schönere Zeit im "Atelier" bei der Post. Das ware eine improvisierte Party Location, wo zumeist nette Leute zusammen kamen, auch um die Geschlechterverhältnisse ein bisschen in Bewegung zu bringen. Vielleicht war es aber auch einfach nur the time of my peer?! Taman studierte auch Kulturwissenschaft und so ist man sich gelegentlich im "Institut" an der Uni über den Weg gelaufen. Zudem sind wir uns auf Zugfahrten von Hamburg nach Bremen begegnet, wo man auch mal Zeit hatte 1 1/2h Stunden durch zu quatschen. Und Taman hat als Kind von Exil-Afghanen ganz sicherlich etwas zu erzählen, das sich nahezu zwangsläufig von den Erfahrungen der eigenen Familie und den meiner Freunde und deren Familien in Ostdeutschland unterscheidet und über die gängigen Klischees die man über Afghanistan hat (oder auch nicht) hinaus geht. Das beinhaltet durchaus auch eine Entwicklungsgeschichte. Denn Afghanistan ist nicht einfach nur eine fortdauernde Ansammlung tribaler Strukturen. 
Eines der interessantesten Projekte der vergangenen Documenta, wenn leider auch total versteckt und damit deplaziert, war die Repräsentanz künstlerischer Positionen aus Afghanistan, in der Obersten Gasse 4. Wobei ich am meisten von der Datenbank mit afghanischen Filmen fasziniert aber auch amüsiert war. Halten wir mal vorläufig fest, es gibt ein Afghanistan oder auch Kabul jenseits von Selbstmordattentäter und Krieg. Ohne diesen letzten Fakt negieren zu wollen.
Ein bisschen von diesem Kabul kann man morgen im Kater Holzig bestaunen. Taman hält dort um 21 Uhr einen Vortrag und vlt. gibt es sogar ein kleines Filmchen – aber sicher Fotografien – zu einem Besuch der Gebrüder Teichmann und Taman im Februar 2011 in Kabul.
Ich bin derweil in der ostdeutschen Provinz, also quasi knappe Ecke vor Kabul. Aber das soll euch ja nicht davon abhalten Taman dem alten Afghanen nach dem Vortrag auf die Schulter zu klopfen und vlt noch ein bisschen danach zu seinen Beats die Beine zu rütteln und den Kopf zu schütteln. 
Next Stop: Kabul!
31.05.2013/// Vortrag 21 Uhr
Berlin Kater Holzig 
Michaelkirchstr. 23, 10179 Berlin
Eintritt zum Vortrag frei!
bei Facebug
Quelle Instituts für Auslandsbeziehungen

Donnerstag, 7. März 2013

The Psychopathologies of Cognitive Capitalism: Part 2

christiane-schuetz
An Reihen, Kongressen und Editionen scheint derzeit keinen Mangel zu herrschen. Über den reflect Verteiler habe ich um die therapeutischen Bemühungen gehört, die sich mit der Psychopathologie des kognitiven Kapitalismus beschäftigt. Der dreitägige Kongress beginnt ebenfalls heute. Den ersten Teil gab´s in L.A. Und dieser fand wohl unter dem Dach des Goethe Instituts statt. Allgemein scheint es um die Bestimmung der alten Welt mit neuen Begriffswerkzeugen zu gehen. 
Auf der Webseite ist das folgendermaßen nachzulesen:
"An international array of philosophers, critical theorists, media theorists, art historians, architects, and artists will discuss the state of the mind and brain under the conditions of contemporary capitalism, in which these cognitive apparati have become the new focus of labouring."
Es geht also um nicht weniger als die globale Welt unter dem Vorzeichen des Wandels von der Industrie zur Informationsgesellschaft. Ich habe das mal kurz hier in einem Paper nachgelesen, um das Thema irgendwie einordnen zu können. Ich glaube bei der Bestimmung dieser Begriffe sollte dieses mal vlt vermieden werden, einen alt zu "westlichen" Blick zum Maß der Beschreibung von Entwicklungstendenzen anzulegen. Nur weil sich die Industrieproduktionen verlagert haben, sind sie nicht von der Erde verschwunden. Das der Austragungsort dieser Diskussion L.A. und Berlin ist, macht aber eine Zuspitzung oder Dringlichkeit der Debatte erklärbar. Umso interessanter, dass im Programm dann trotzdem Gedanken der Postkolonialen Studien hineinzureichen scheinen. Siehe unten.
Aber für mich macht die Veranstaltung die Frage nach der zu investierenden Zeit noch einmal dringlicher. Vlt erscheint dies als ein Luxusproblem, von wegen, dass man gar nicht weiß wohin vor lauter Möglichkeiten in Berlin. Aber hinter dem allen taucht doch immer wieder die Frage auf, was kann ich mir leisten? Zeitlich und monitär. Aber auch welches Wissen sich in der Informationsgesellschaft bezahlt macht und sei es nur um diese adäquat zu kritisieren.
Also wenn ich Zeit hätte, wäre ich den folgenden Veranstaltungspunkten nicht abgeneigt:

Heute gibt´s um 19.30h
        Mental Quilombos in Production of Value. Flights and Counter-Forms of Mania Under Cognitive Capitalism in a Postcolonial World

Freitag 13.30h
             The Only Place to Hide? Sleep in Cognitive Capitalism.

Freitag 18.30h
            “All of us go a little crazy at times”: Finance and Fiction in a State of Generalized Psychosis
Samstag 11h
           Art and Praxis: Metastability, Legibility, Situatedness
und Abends dann das Buchrelease zur ersten Veranstaltung und einen "Round Table"

Das komplette Programm gibt´s hier. Eintritt ist frei.