Donnerstag, 11. Oktober 2012

From Breakcore 2 Cex & back


Es ist mir ein leichtes, Veranstaltungen wie diese hier oben anzukündigen. Am 20.10. gibt´s im Suberversiv ne Release-Party für´s kommende Datacide. Das Datacide ist quasi das ideologische Rückrad der Technowikinger. Haha, nee nee, der Christoph Fringeli ist n ganz netter. Hatte ich bisher jedenfalls immer das Gefühl. Erst neulich war ich in der Rigaer Str. bei ner Party von ihm und hab auch relativ günstig die Inushini Platte bei Ohm52 bekommen.
 Ein bisschen schräg war das schon alles. Ich dachte ich käme in eine Kneipe und der Mann legt ein bisschen Platten auf und verkauft die nebenbei. Und dann vlt. noch, dass der ein oder andere Künstler ihm beisitzt und ein bisschen was live macht. Aber nichts da, Noiseangriff im Lauschangriff (remeber the Technowiking) fand im Keller statt. Und es rappelte ganz ordentlich in der Kiste. Dh. es war mächtig laut. Bloß die Atmosphäre hat mich doch stark an so manchen Zakk-Abend erinnert. Aber das war auch schön. So fast ganz allein, sich von einem sehr guten DJ Musik um die Ohren ballern zu lassen, die man sehr mag aber schon ewig nicht mehr (so laut) gehört hat. Es blieb nicht so leer. Zudem hatten sich dann irgendwann auch die Clash Leute von ihrem Stammtisch trennen können und sind ebenfalls ins Kellerloch eingefallen. Nachdem ich ein bisschen geschwurft hatte, bin ich beim Nachhausegehen dann doch noch an der Tür hängen geblieben und hab mich mit den Neuruppinern ausgetauscht. Das war schon gut und hat Spass gemacht.
Unter dem Strich bleibt aber, die richtig guten Zeiten für Breakcore sind das gerade nicht. Dafür mag es viele Gründe geben und wieso sollte es einem Popgenre nun ganz anders ergehen, als allen anderen. Vermutlich kommt der Kram einfach unter neuem Branding in ein paar Jahren oder auch nur Monaten wieder. Noch besser fände ich aber, wenn solche Abende in sich wieder diverser werden würden. Und damit meine ich nicht verschiedene Floors oder das Breakcore – als quasi schwarzes Schaf – ans Ende eine Veranstaltung gedrückt wird. Vielmehr bräuchte es interessierte MusikerInnen, die aus parallelen Szenen zusammen an gelungenen Veranstaltungen arbeiten möchten. Ist aber auch nicht schlimm wenn es ganz anders kommt. Bloß mit dem Dubstep-Geschranze, mit dem neulich TechDiff sein Set bei der Venetian Snares Veranstaltung im Berghain begonnen hat, damit kann man mich echt jagen. Ist mir scheiss egal ob die Kids das mögen oder wollen. Bei mir löst das Brechreflexe aus. (Ich habe nichts gegen Dubstep wie bspw. von Vex´d, Milanese, Shackleton und und und)
Aber wir sind ja bei Breakcore. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie die Veranstaltung im Subversiv wird. Denn tatsächlich standen die reflexiven Seiten der Breakcore Szene immer ganz gut zu Gesicht und das Subversiv mag ich auch. Wobei ich immer das Gefühl hatte, dass dann dort doch ein geschlossenerer Kreis feiert, als bspw. bei den Clash Parties im Supermolly. Vlt sollte ich auch mal Locations wie das Kili ausprobieren. Aber ist das jetzt ein Teil des Subland? Weil da habe ich noch nie eine gute Party gehabt, was definitiv nicht an der Musik lag. Das Acid teil vor Jahren war spitze und der Abschied von Baseck bewegend. Aber trotzdem kam´s da nie in Gang. Das kann bei anderen Partys dort ganz anders sein. Ich will denen nicht Scheisse an die Backe schmieren. 
Ach egal jetzt, irgendwas kommt immer und das ist dann gut bestimmt. Sieht man auch an den alten Leuten, wie Cex aus B-more z.B. (wow, was für ein Übergang). Auch seine letzte Veröffentlichung hatte ich hier kurz besprochen. Und sicherlich ist bei Cex seit dem viel mehr passiert. Seine Web-seite ist jetzt nicht super aktuell und auf dem Blog sieht man dann unter Umständen nicht mehr, was-wann-wo released wurde. Aber wer will findet. Und es sollte ja auch nicht so sein, dass man den Leuten den Arsch hinterher trägt, nur weil man Musik oder sonst etwas macht. Der Weg über die Dienstleistung führt direkt in die Hölle, das ist klar! Aber generell lohnt sich auch der Blick auf Discogs. Aus Interesse, Spass oder auch nur so. 
Aber zur Platte, quatsch, Release, der ist echt gut. Ist kein Breakcore, sondern das was man früher als IDM bezeichnet hat. Aber ich mag auch IDM sehr. Das Ding ist jedenfalls sehr Abwechslungsreich. Und wenn man über Kopfhörer hört, machmal auch richtig tricky. Nur einmal hat mich ein Pattern(?) ganz schön an eine frühere Aufnahme erinnert. Aber im Fall von Cex ist das eher besser als schlecht. Auf der Soundcloud Seite des Labels, kann man zwei Tracks des neuen Albums runterladen.
Einen davon könnt ihr aber auch gleich hier hören:
Ist einer der stilleren, aber sehr schön, wie da immer wieder was aufblubbt, schnalzt und clickt. Gerade auch der erste Track Bright Red Tinge geht ganz schön ab. Das Synapsenfieber in meinem Kopf kann auch nicht anders klingen. Ist wirklich was wert das Album. Ein ordentlichen Dämpfer dagegen ist, dass der Release nicht auf Platte rausgekommt. Damit ergeht es ihm schon wie seinem Vorgänger. Zwar gibt es eine CD, aber was will ich mit einer CD? Das macht mich als Plattenfetischist natürlich ganz schön fertig und ist auch beängstigend.
Ich hatte mich im letzten Jahr mit Felix vom Sozialistischen Plattenbau ausgetauscht, wie das bei ihm mit den Veröffentlichungen ist und mir scheint, dass der Wechsel der Gebrauchsmedien sich auch in den Nieschen manifestiert und sich vermutlich sogar noch stärker bemerkbar machen wird. Nein, jetzt kommt kein Abgesang auf die Kultur wie wir sie kannten oder im allgemeinen. Ich halt´s eher mit Benjamin, als Adorno in der Sache. Aber merkwürdig, wenn Breakcore die letzte Schallplattenkultur gewesen wäre. Eigentlich müsste auch einmal recherchiert werden, wo gerade mehr Vinyls veröffentlich werden, ob in der neuen oder alten Welt.
Aber vorerst würde es mir genügen, wenn mir mal ab und zu jemand sagen würde, wo´s gerad gute IDM/Breakcore Releases auf Platte zu haben gibt. Also aktuelle. Ditt wär ne Wucht.
Aber das wär´s dann erst einmal mit Cex bis hierher.

Sidestory:
Noch vor meinen Umzug nach Berlin, hatte ich Felix gebeten mir ein paar Platten zurück zu legen. Leider ging das irgendwie unter, die mitzubringen, als er das vorletzte mal Berlin bereiste. Also mussten die geschickt werden. Und ich bin ja so ein Visueller. Von der Electric Kettle Platte wusste ich schon wer für das Cover verantwortlich zeichnet, das waren Uli und Sandra von Sansculotte. Von denen ich sowieso super finde, dass sie sich dem Praxis Label ein bisschen angenommen haben. Das Update, hat dem Label wirklich gut getan. Jedenfalls aus meiner Perspektive, ob das auch in Zahlen so stimmt weiß ich nicht. Da müsste ich mich wohl mit Herrn Fringeli unterhalten. Wobei war wieder beim Anfang wären. Naja so fast. Zu den Arbeiten von Sansculotte wollte ich noch schreiben, das mir ihren abstrakten Sachen, die ja auch oben im Filmchen (aha) zu sehen sind, sehr sehr gut gefallen.
Aber da war ja noch die zweite Platte. Ich dachte ein bisschen, Bong-Ra kann nicht schaden. Hat´s auch nicht getan. Und das Cover Artwork hätte ich eigentlich auch gleich erkennen müssen. Schließlich haben wir mit Zeloot eine ganz wunderbare Ausstellung im Flieseneck gehabt. Und ich hatte mich mit ihr sogar über die breakcore Geschichten unterhalten. Ihre Arbeit für Jason Kohnen. Und das sie für ihre Tätigkeit für´s Wasted noch nicht einmal eines der damaligen Shirts bekommen hat. 
#Also da kommen dann eben genau die beiden Platten, deren Designer ich auch noch kenne, im Geschwisterpack. Hach, thats life!


2 Kommentare:

aristid kuwalda hat gesagt…

Zombieflesheater hat schon ein Kommentar auf die Announce hier geschrieben. Leider hat er´s nicht hier in die kommentare gepackt, sondern bei facebook. Ich hab das mal kopiert und es folgt sein kommentar. meine antwort darauf erspare ich euch mal, weil ich denke, dass sich unsere einschätzungen gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Hier aber jetzt sein kommentar. --->


1.noiseangriff is immer unterschiedlich und als weniger als party denn als "szenetreffpunkt" gedacht,mal voller mal weniger voll aber regelmäßig und man bedenke das es mittwochs stattfindet. 2.breakcore würde ich nicht (auch wenn andere das anders sehen) als popgenre bezeichnen, weil dann könnte man alles ausser klassik pop nennen. nur weil leute meinten den kasper/rockstar zu mimen und weniger wert auf die musik zu legen heisst das nicht das alle in die richtung ziehen. 3.harte elektronische musik hat wie alle andern "genres auch die üblichen probleme mit dem wandel in hörgewohnheiten und veränderungen im mp3 zeitalter. auch wurde in den letzten jahren( tendenziell und partielll) hart gerudert um wieder auf kurs zu kommen und die qualitativen sachen nicht total untergehen zu lassen. meinen text/gedanken von letztens haste ja glaub ich gelesen,evtl auch den link zum c8 text.4. diversere partys- das heisst automatisch das breakcore als der "lustige doofe onkel" behandelt wird, was es nicht is. das gabs schon auf etlichen partys, in noch nicht allzu langer vergangenheit. nicht gut. 5.noiseangriff ist z.b. ein versuch den geschlossenen kreis aufzubrechen und zu sehen wer noch da und interessiert ist. allerdings finde ich es grade gut das man nicht ständig mit tek/dubstep/hipster electronica fusioniert. 6.Kili ist nicht subland aber auf dem selben gelände die partys da von gut bis müll. die baseck party im subland war an einem donnerstag,deshalb recht leer damals. hab aber ne ähnliche einstellung zu dem laden.7. das kettleplattencover is ne kollaboration von kettle http://www.dojo.electrickettle.fr/ und sansculotte. das wars im groben. es geht weiter.

sansculotte hat gesagt…

danke für die blumen - allerdings muss ich richtigstellen - dass das cover zu "news from berlin" von electric kettle höchstpersönlich ist. es ist ein ausschnitt einer seiner riesencollagen.

-> www.dojo.electrickettle.fr