Dienstag, 14. Januar 2014

Und weiter die Theorie De:Bug, Marshall MacLuhan und Leistungsgesellschaft



Es schadet nicht, sich mit heutigen oder auch vergangenen Ideologien auseinanderzusetzen. Und ich will hier kurz ein paar Vorlagen aufgreifen und weiterstreuen, denen ich den letzten Tagen begegnet bin. 
Zunächst ein Interview mit Lars Distelhorst beim Deutschlandradio, zu seinem Buch: Leistung – Das Endstadium der Ideologie. (transcript) Im Interview stellt Distelhorst erst einmal nur den ideologischen Charakter des Leistungsbegriff heraus. Zwischendurch kann der Eindruck entstehen, als würde diese Ideologie für sich selbst existieren und wenn das schon nicht, dann zumindest für alle Menschen ein bisschen. Moderation und Distelhorst stellen gemeinsam fest, dass die Welt nicht mehr in gutes Proletariat und böses Kapital getrennt werden kann und jeder sich wie ein Kapitalist verhalten muss. Das man aber im Kapitalismus gezwungen ist, selbst wie ein Kapitalist zu handeln, ist weder neu, noch kann es als ein Zeichen einer grundlegend neuen Ideologie herhalten. Dass die Mensch fortwährend zur Leistungserbringung gezwungen sind und dies in einen scheinbar größeren Maße als vorherige Genrationen (was berechtigter Weise bezweifelt werden kann), könnte auch als Verunsicherung durch die Umstrukturierungen der globalen Arbeitssphären gelesen werden. Vor allem interessant fand ich dagegen das Ende des Interviews, wo Distelhorst sagt, dass die Gesellschaft kein Thema mehr hat, die Nichts von Bedeutung verhandelt. Warum darauf mit einer intellektuellen Bescheidenheit reagiert werden muss, erschließt sich mir nicht ganz. Er meint dies wohl vor dem scheitern der vergangenen Ideologien. Ich denke an Marx führt keine Wurst vorbei. Ob gewollt oder nicht, da muss man sich durchbeißen. Jedenfalls dann, wenn man ein genaueres Verständnis von Kosten und Nutzen der etablierten Ideologien haben möchte.

Auch die De:Bug hat die gute Tante Karl Marx bei ihren Überlegungen zu den fundamentalen Kränkungen bei Seite gelassen und sich mit Freuds Reduzierung zu frieden gegeben. Denn selbstverständlich stellt Marx Theorie eben eine solche Kränkung des modernen Selbstverständnisses dar, wie der Feminismus und Elfriede Jelinek etwas später. Seis drum, die De:Bug zeigt ganz gut, das Sascha Lobos seine eine Kränkung selbst nicht verstanden haben kann, wenn er jetzt hofft und verkündet die neue Medizin wird es richten. Schade nur, das Sascha Kösch eben auch nur in den Grenzen des Nationalstaats und damit dem Bestehenden träumt. Das ist jedenfalls anzunehmen, wenn die Technologie zur (legitimen) fünften Macht im Staate erhoben wird. Trotzdem kann man an seinem Artikel sehr lange rumdenken und tatsächlich ist das heute schon eine Leistung an sich. Bespw. was fundamentale Kränkung bedeutet und diese anzunehmen etc.

Zuletzt und das geht auf einen Hinweis auf Doc Ullmann zurück, eine Veranstaltung in der kanadischen Botschaft zu Marshall McLuhan: transmediale Marshall McLuhan Lecture 2014 mit Douglas Coupland. Das ganze findet am 28.01. 2014 um 18.30h statt. Ich muss zugeben das sich mir der Umstand, dass das Medium die Botschaft sei, sich mir nie wirklich erschlossen hat. Also eine gute Gelegenheit sich mit dessen Arbeiten auseinander zu setzen.

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