Mittwoch, 31. Oktober 2012

Where does all the time go?


So, es hat ein bisschen gedauert, bis ich wieder die Muße gefunden habe, hier etwas zu schreiben. Könnte daran gelegen haben, dass ich so schwer beschäftigt war aber eher noch, dass ich nicht wusste, was ich zu diesem wunderbaren Abend schreiben sollte. Oder zu dem tollen, anstrengenden Wochenende das hinter mir liegt.
Drei Tage Bremen, knapp. Freitag direkt in die Vokü und es hat sich immer noch ein bisschen so angefühlt, wie zu der Zeit zu der ich noch in der Hansestadt gewohnt habe. Freunde, bekannte Gesichter und viele neue Leute und dicke Knüppel voll. Dann kurz von Souad empfangen worden, anschließend Babs Wohnung suchen und Sachen abladen. Konzert in der Spedition hat früh begonnen. Und es war sehr lustig. Voll aber nicht zu doll. Und es war eine wunderbare familiäre Stimmung. Also im besten Sinne und nicht wie Weihnachten daheim. Samstag habe ich dann viel mit Hilkomaus und Thömmissino rumgehangen. Erst in der Marianne, dann den Kuchen an der Weser abgelatscht und dann noch Pizza essen. Viel Zeit bis zum Statt Theater Dance blieb dann gar nicht mehr. War sehr schön, dass die Jungs mich noch auf die Gästeliste packen konnten. Weil 8€ Eintritt hätten dann doch den finanziellen Rahmen gesprengt. Es wurde direkt auf der Theater Bühne gefeiert, gesoffen und getanzt. Für mich immer noch am beeindruckensten, der Blick in den Bühnenüberbau. Eigentlich sieht man ja noch am ehesten in Kirchen einen so weit nach oben offenen Raum. Nur das der des Theater vieler verbauter, gedrungener, eben viel weniger Sakral wirkt. 
Am folgenden Tag, musste ich mal ein bisschen ruhen, weswegen ich dann auch den Flohmarkt am Hansa-Carré verpasst habe. Aber zu dem in der Spedition kam ich aber genau richtig. Zwar hat Mickey diesmal keine Platten verkauft aber dafür sein Vereinskammerad Christian M-K. Ui, ui, ui für ne Flohmarkt viel Geld ausgegeben. Aber sehr schöne Platten gekauft. Unter anderen Shudder to Think (Washington D.C., quasi in Vorbereitung auf den Abend) und Brian Eno (Music for Airports, obwohl ich ja mit Auto nach Hause bin). Ist aber auch so interessant, in den Privatplattensammlungen von Leuten schauen zu dürfen. Sneak a peak. Auch in der Spedition konnte man toll quasseln, z.B. mit Daniel (WYCZ). Vlt gibts da demnächst endlich mal ne Veröffentlichung. Ditt wer fein. Ich hätte noch ganz schön lange da rumhängen können, wollte aber noch den Kleinfamilien in der Neustadt Hallo oder zu mindest Auf Wiedersehen sagen. Es ist mir nämlich die größte Freude, dem kleinen Nachwuchs die Köpfe zu tätscheln und auch so ein bisschen rumzuknuffen und Blödsinn zu machen.
Schließlich musste ich mich ganz schön beeilen, um zum Konzert in der Friese noch pünktlich zu kommen. Pretty Lightning waren schon dabei ihren ersten Song zu spielen. Aber fällt mir ja nicht schwer, schnell in die Musik zu finden. Zumal ich die Band um einiges zugänglicher finde, als deren zweites Projekt Datashock. Und jetzt zu dem eigentlichen Probleme, was soll ich zur Chain and the Gang schreiben. Wieso eigentlich so einen Reisebericht. Ich hatte überlegt, etwas über das Problem mit dem Fotografieren zu schreiben, wie schwer es ist, passable Bilder zu machen. Aber auch wie sehr es vom eigentlichen Ereignis, dem Konzert ablenkt. Ich könnte noch schreiben, dass das Bremer Publikum sehr sehr höflich aber auch zurück haltend ist. Aber der Konzertbesuch war sicher um einiges befriedigender als es in Berlin gewesen wäre. Die Band ist einfach ne Wucht. Jede Platte ist toll und es gibt einen heimlichen Hit drauf. Und das bringt die Band eben auch rüber. Die Leute verschwinden auch nicht nach dem Konzert, im vermeintlich glamurösen Backstage, sondern gehen auf die Leute zu, unterhalten sie mit ihnen. Und die Friese ist eben ein Ort, wo das auch was bringt und/oder Spass macht. Jedenfalls habe ich mich nicht sofort nach dem Konzert ins Auto gesetzt. Sondern hab noch bis halb 2h mit Freunden abgehangen, gequatscht und Mate getrunken. Itt war so scheen. Und dann ins Auto und irgendwann kurz vor 6h daheim in Kreuzberg. Watt will ick denn mehr?!
Mit Spunk habe ich mich noch über die geheimen Codes der Musik- und Nerdszene unterhalten. Welche Shirts man tragen darf und welche besser nicht. Und dazu gehört auch, wissen zu wollen, was die Leute von der Band sonst noch so (musikalisch) machen. Ich hab mich natürlich nicht davon abbringen lassen, Montag mal ausgibig auf dem Tumblr der Band zu schmökern. Dabei habe ich dann eben ein Video zum (Neben?-)Projekt der Bassistin "Reynosa" gefunden. Das ist zwar ganz anders, macht aber auch im Kontext durchaus Sinn. Schade das es keine gemeinsame Tour gab. Hätte Bremen und dem Rest der Welt sicherlich ganz gut getan.

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