Donnerstag, 7. März 2013

Radio Zukunft – und ich

Gleich von zwei Seiten wurde es mir zugesandt, dass in Berlin die Tage der Audiokunst steigen. Danke S. und M. 
Und vlt hätte ich es auch tatsächlich übersehen, verpasst, verhört. Obwohl ich fast täglich bei Deutschland Radio reinschalte und diese Medienpartner der Veranstaltung sind. Und da gibt es heute tatsächlich ein Spezial zum Thema Radio. Was ich auch erst durch´s reinschalten erfahren habe. Also vorab hat man sich mit der Werbung vlt. ein bisschen mausch getan. 
Heute morgen durfte der gute Schorsch Kamerun sagen, dass es zu viele Sender gibt. Warum aber gerade er auf´s senden nicht verzichten mag oder kann, das wird mit einem jovialen(gnädigen) Lachen beantwortet.

Ich habe die heutigen Morgenstunden jedenfalls genutzt, mich ein wenig durch das Programm der Radiozukunft zu stöbern. Auch wenn der "Flyer" hier links wenig einladen aussieht. Daran wurde gespart. Augenscheinlich.
Und es gibt auch ein paar wirklich interessante Programm Punkte:

13.50 Uhr Vortrag Dieter Dörr Der 'Kulturauftrag': Evolutionsmöglichkeiten des öffentlich-rechtlichen Kulturradios
Wie ist der im Rundfunkstaatsvertrag genannte 'Versorgungsauftrag' in Hinsicht auf die Kulturprogramme auszulegen? Wie weit sind die Grenzen für die Entwicklung trimedialer Formate gesteckt? Was schreibt die neue Gebührenordnung den Sendern ins Stammbuch? Der Medien-Jurist Professor Dieter Dörr erläutert die objektiven juristischen Auflagen, Möglichkeiten und Grenzen eines Kulturradios in Deutschland.

14.25 Uhr Vortrag Adrian Gaertner Letale Affären - Zur Psychodynamik sterbender Institutionen
Der Analytiker und Coach Professor Adrian Gaertner betrachtet institutionelle Apparate aus psychoanalytischer Perspektive.

12.30 Uhr Hermann Bohlen An die Hand nehmen und mitschleifen - Oder wie man den Hörer überrumpelt und fesselt
Jeder Geschichte die ihr gemäße Erzählweise, jedem Stoff seinen Ton. Hühner hören Radio. Gibt es eine Evolution der Erzähltechniken und Atavismen des Erzählens? Ist Erzählen selbst schon einer? Wie frei sind wir in der Wahl unserer Erzähltechnik, über wie viele Töne verfügen wir? An die Hand nehmen, an der Nase herumführen, nicht lange gängeln sondern gleich fesseln. Aus meiner Erzählpraxis. 

13.30 Uhr Dietmar Dath ‚50 Shades of Grey’: Die Schwierigkeiten akustischer Drastik von Horror bis Porno, mediengeschichtlich betrachte
Es war der Porno, der letztendlich die VHS-Kassette und auch den Kindle auf dem Markt durchgesetzt hat. Formen der Drastik wie z.B Pornografie oder auch Horror haben die Medienentwicklung von Comics über Video bis zum Netz entscheidend vorangetrieben. Im Akustischen aber hat diese Innovations- und Zuspitzungslogik ihre Tücken.

14.00 Uhr Andreas Bick und Ingo Kottkamp Pasted! – Remixes, Mashups und das Lob der Kopie
Der Hörer ist viel mehr als nur Hörer, er ist vom Objekt zum Subjekt der Medienindustrie geworden, er steht als Prosument zwischen Urheberrecht und Kreativität. Am Beispiel des Features Pasted! beschreiben Autor und Redakteur das sich daraus ergebende Problem.

11.40 Uhr Fallstudie und Gespräch Der Neue Mensch und die Störung. Hans Fleschs Hörspiel Zauberei auf dem Sender von 1924, von und mit Wolfgang Hagen
13.30 Uhr Fallstudie Claudia Reiche Hirnschnitt
Ein/Schnitte zwischen geschlossenen Augen und offenen Ohren.
Überlegungen zu Dziga Vertovs Tonfilm Enthusiasmus, SU 1930
 Es ist vlt kein großes Geheimnis mehr, dass ich meine berufliche Zukunft ebenfalls im Radio suche.
Speziell im "Kultur Radio". Und jetzt bin ich mir unsicher, ob ich nicht da hinrennen sollte, um die und dem vlt die Hand zu schütteln und zu schauen, ob es eine Zukunft des Kulturradios gibt und wie diese aussieht. Andererseits weiß ich gar nicht so genau, wie man die Zeit für ein solches Programm aufbringen kann und ob dies unterm Strich überhaupt etwas bringt, also über den Hörgenuß hinweg.
Das über die Seite Litradio, die Beiträge der Vernatsaltungsreihe nach zu hören sind/sein werden, hilft vlt ein bisschen bei der Entscheidung oder schiebt die Rezeption auf Zeiten, wo Zeit zum rezepieren ist.

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