Dienstag, 22. Januar 2013

Laibach, Irwin, Berlin usw.

Habe heute dieses "neue" Laibach Video entdeckt. Naja, eigentlich wurde es mir empfohlen. Von YouTube selber. Demnach keine große eigene Leistung. Ich finds nicht schlecht aber auch nicht überragend gut. Anscheinend wurde es zu einer Theaterinszenierung produziert.
Watch the See That My Grave Is Kept Clean video, used in the Die Macht der Finsternis theatre production in Düsseldorfer Schauspielhaus, directed by Sebastian Baumgarten. Video was made by Philip Bussmann.
Wie jetzt Laibach in das Konzept des Theaterstücks integriert werden oder sind, wer weiß. Aber ich meine man tut Laibach nicht unrecht, wenn man sich in der Rezeption auf das Video beschränkt.
Irgendwie krass, dass auch bei einem Projekt/Konzept wie Laibach sich das Alter der Musiker auf die Wahrnehmung auswirkt. Und sich die Band, in diesem Fall, also keinesfalls von gängigen Pop-Phänomenen unterscheidet. Der Fanatismus steht der Jugend einfach besser zu Gesicht. Aber eben jener Fanatismus bleibt auch über Transformationen hinweg das Haupt-Topoi der Gruppe. Gegenüber den Zusammenhang von Fanatismus, Popkultur und Jugend scheint die Band dagegen blind zu sein, jedenfalls in Bezug auf ihre eigene Wirkpraxis.
Stattdessen scheinen Laibach(oder Bussmann) in diesem Video, sich vor allem auf das Phänomen der kirchlichen orthodoxen Re-Popularisierung zu beziehen. Vermutlich nicht zuletzt angefeuert durch Aktionen von Pussy Riot. Das Video bringt aber keine neuen Aspekte in Anschlag, die eine solche Wiedergeburt nahelegen oder erklären würden (Außer vlt. dem historischen Backlash auf die Antikirchendoktrin des Kommunismus, der, meines Wissens nach, so bei Pussy Riot nicht existiert.). Die Distanz der unterschiedlichen Bildquellen sind aber so groß und offen gehalten, dass sie fast beliebig, in jede Richtung bedeutsam werden. Insofern sind wir bei dieser Neuerung vermutlich eher mit Marketing, als einer konkreten Analyse konfrontiert.
Was bei dem Potential der Band durchaus bedauerlich ist.
Gleichzeitig gibt´s in Berlin gerade ne Irwin Ausstellung. Also der Künstlergruppe um/in NSK, die für Laibach die Gestaltung besorgt haben. Gezeigt werden, und jetzt Achtung, modifizierte Ikonenmalerei. Die Eröffnung letzte Woche habe ich leider verpasst, aber ich wollte vlt. diesen Samstag mal hinschauen. Termin etc. ist auch im Kalender hier rechts vermerkt. Hab den neulich auf den neuesten Stand gebracht. Gern geschehen ;-) und Nacht!

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