Der Großteil der "elektronischen" Musik, die ich 2001 hörte, war wahrscheinlich Drum´n´Bass. Im Nachhinein fast ein bisschen Schade die Anfänge der Breakcore Geschichte ein bisschen verschlafen zu haben. Aber Hardcore Techno war Mitte der 90´er, da wo ich herkam, absolut verpönt. Zum einem habe ich in der Schule ehh zur Rock (später Punk) Fraktion gezählt. Zum anderen hörten viele Leute, die mir politisch mehr als suspekt waren (Nazis), (Hardcore)Techno. Vlt hatte das auch nur den Anschein. Ich müsste mal meine Freunde fragen, die damals in dem furzigen Städchen Neuruppin anfingen, selbst Gabba Musik zu schreiben und Partys veranstalteten. Jedenfalls gab es irgendwann eine Bedeutungsverschiebung. Ich kann mich noch sehr genau an das Plakat für die Gabba Party erinnern, wo das bsiherige eindeutige Verständnis von Hardcore Techno quasi umgekehrt wurde. Gabba against racism, stand da glaube ich drauf. Abgebildet war ein humanoider Roboter. Irgendwann fanden dann die Partys auch in dem Club statt, wo ich immer zum tanzen hinging. Und ich war schon beeindruckt. Richtig eingestiegen bin ich in die Szene aber nicht. Bin also viel später in die Breakcore Welt eingetaucht, als Drum´n´Bass längst redundant wurde. Und natürlich gibt es einige Schlüsselerlebnisse oder Institutionen, die dazu geeignet waren, sich von dem "Althergebrachten" zu trennen. Obwohl solche Prozesse bei mir im wesentlichen Additiv funktionieren. Jedenfalls hab ich neulich mal eine Kassette mit der Übertragung der Fuck Parade bei Radio Fritz wieder gefunden. Da sind sehr schöne Sachen dabei und was ich immer gerne wissen wollte, wer war der MC bei Stunde 1? Wer weiß es? Leider habe ich nicht die ganze Übertragung aufgezeichnet. Dafür war die wohl auch zu lang. Zum Schluss gibts dann glaube ich Lupenreinen Breakcore. Sind aber auch fluffige Drum´n´Bass Geschichten dabei und ein bisschen Gabba. Wenn man mal nachhören möchte, gerne hier hin. Der Flyer hier oben ist ja ganz offensichtlich der einer Nebenveranstaltung. KlangKrieg war damals sehr aktiv. Die hatten auch das Melt Banana in der Maria am Ostbahnhof organisisiert. Das erste, dass ich von der Band gesehen habe. Melt Banana kannte ich von John Peel, der bei Radio Eins im Nachtprogramm lief. Vorband von MB waren Szeki Kurva aka Fighting Cocks. Die machten damals (und noch heute?) eine Mischung aus Breakcore und Polka. Man sieht also, wie das damals alles zusammenhing und auch irgendwie Sinn machte. Lange Zeit waren die Society Suckers meine absoluten Lieblingselektroniker. Und so richtig weiß ich immer noch nicht, wieso ihn der Erfolg – wie ihn zum Beispiel Mouse on Mars hatte – vorenthalten blieb. Die Society Suckers (das kürze ich jetzt mal nicht ab) haben übrigens neben Melt Banana im Bastard (danke Steffen) aufgelegt. Vlt ein Grund wieso ich für die beiden so Feuer und Flamme war. Übrigens kann man einen ganze Haufen an Flyern aus den 90ern und 00ern bei BreakCoreWorld anschauen Teil 1/ Teil 2
Auf einigen dieser Flyer ist übrigens auch ein Freund aus dem Heimatstädl zu entdecken. Schaut nach DJ H-Kon ;-)
Heute sieht das selbstverständlich alles anders aus. Aber viele Sachen haben sich auch gar nicht verändert. Ich bin nachwievor der Überzeugung, es lohnt sich auszugehen, stundenlange Auto- oder Zugfahrten auf sich zu nehmen; das wenige Geld das man hat, an der Abendkasse auszugeben; sogar sich viele schlechte Konzerte anzusehen, für die wenigen Momente wo alles stimmt. Ich sollte morgen zu KK NULL nach Hamburg fahren. Nacht!
Nachtrag: Nicht verschwiegen werden soll, dass sich das Bündnis (bzw. auch Teilnehmer) um die Fuckparade (mehrmals?) über die Frage von Rechten Teilnehmern an der Veranstaltung/Demo gespalten hat(te). Also auch diesbezüglich gibt es Kontinuitäten.
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