Mittwoch, 10. April 2013

Moniker Eggplant – Mashed Eggplants, ne dicke zwei

Herr Erdmann hat mir die digitale Version ihres letzten Releases zu kommen lassen, um dieses zu besprechen. Ich liebe Auberginen, also kein großes Ding. Ich meine, noch zu Vorwendezeiten wäre mir mal ein Yps in die Hände gefallen. Ganz aus der Luft gegriffen ist das nicht, denn wir hatten "Westverwandte"  und Omi´chen war ganz ordentlich vernetzt. Auch so Heavy Metal Platten und Shirts für meinen Cousin und für mich war´s dann wohl ein Yps, aber meistens Bravo. Jedenfalls in diesem Heftchen für angehende Nerds wurde über die Eierpflanze geschrieben. Und ich konnte diesen Bericht einfach nicht einordnen. Mir war´s einfach unvorstellbar, dass Eier an Pflanzen wachsen sollen. Ich war eben ein helles Kerlchen. Und besagte Oma hatte auch Hühner und da macht kein Ei dem Anderen etwas vor. Bestimmt stand in dem Artikel auch etwas zum alternativ Namen Aubergine. Ich bin mir aber nicht sicher ob mich das weiter gebracht hätte, denn vielen Auberginen war ich zu der Zeit wohl noch nicht begegnet. Soweit war die Freundschaft zu den Bruderstaaten Bulgarien oder Jugoslawien eben doch noch nicht gewachsen. Schade, denn die Aubergine gehört mittlerweile zu meinen Lieblingskomischen Gemüsesorten. Komisch deshalb, weil die Aubergine für sich ja nicht so wahnsinnig viel hermacht. Aber wenn man sie in Öl ersäuft und dann ordentlich Feuer (wie auch immer) zu gibt, ja dann...
Aber der Erdmann wollte ja nicht das ich über Auberginen schreibe, sondern über seinen Sampler.
Teil 1 hab ich bereits bei dem Mesak, der auf dem ersten Teil mit drauf ist, und seinem Minivertrieb gekauft. Das lag quasi mit auf dem Weg, zu dem finnischen Vinyl Sampler, den ich außerdem erwarb. Insofern kann ich mir schon etwas zu Ausmaß und Haptik des hiesigen Samplers ausmalen. In der Aufmachung unterscheidet sich dieser nur in der Farbe des Labeldrucks auf der Frontseite des Kartons und dem Stempel. Ich mag es ja so schön simpel und wenn man den Sampler nicht im Web kauft, dann bekommt man das Ding für so ca. 5 oder 6€. Und das ist für ein handgearbeitetes und auf 200 Exemplaren limitiertes Dingens echt nicht zu viel.
Vielleicht ist es da kein Wunder, dass die Idee hinter dem Projekt und die einzelnen Künstler auf dem Sampler noch nicht so ganz zum Vorschein gelangen. Das bedeutet natürlich mehr Arbeit, aber das sind auch so Sachen mit denen man gefüttert werden möchte. Und ich meine jetzt nicht so Ansagen wie elektronische Musik aus der ganzen Welt, sondern richtig Butter bei die Aubergine. Wenn das eben das eigene Umfeld in Berlin und Leipzig ist, in dem tatsächlich Leute aus der ganzen Welt zusammen kommen und das zu dem Zeitpunkt 2013, dann ist das die coole und interessante Message. Aber okay, vlt bin ich auch nicht der Maßstab und tatsächlich der letzte Berliner, der sich mit einem geflüsterten Wort zufrieden gibt. Ich denke jedenfalls, dass die Infos zu den Künstlern des zweiten Samplers auch bald hier auf der Webseite des Labels geben wird. In der Zwischenzeit kann man ja das Auberginen Rezept ausprobieren, das einem im Booklet mit auf den Weg gegeben wird. 
Was das Heftchen angeht, da darf man sich zu der nächsten Ausgabe eine neue Schrift wünschen. Für´s Label ist das schon okay aber alles was über eine Satzgruppe hinausgeht, hmm, braucht man in der Schrift nicht. 
Ansonsten hätte ich noch gerne durch die Beilagen erfahren, ob es diesmal ein anderes Konzept hinter der Compilation gab. Sonst könnte man ja auch denken, da sind jetzt alle drauf, die es auf die erste nicht geschafft haben. 
Der erste Sampler schien mir in der Auswahl etwas diverser, was mir sehr gut gefallen hatte. Diesmal scheint ein Schwerpunkt auf so Post-Dubstep und IDM zu liegen. Ich glaube ein anderes Tracklisting, hätte das Hören aber auch schon spannungsvoller gestaltet. Beim ersten Sampler gabs ja mit Infinitive Livez und X.A.Cute einen recht fetten Einstieg. Der fehlt dieses mal. Was aber nicht bedeutet, dass es auf dem Sampler nichts hervorstechendes geben würde.
Mir hat vor allem Wermonster gefallen, der so an die alten schleppenden Sachen von Dj Shadow erinnert. Super auch Kerstin Bruse and the Dubheads from Hell, die mit ihrem Track Grace eine ganz nette Aktualisierung von eben Dub bringen, mit nem super klaren und hellen Schlagzeug(Hi-Hat?). Ob der Beitrag von Frau Bruse sich lediglich auf die Vocals beschränken, vmtl. aber genauso Schade, denn so ist auch dieser Sampler vmtl. eher ein Buddie Ding. 
Gleich nach der Kerstin und den Dubköpfen, legt der Debmaster ordentlich verquer dazu, nach. Ich würde das mal so beschreiben, der 8-Bit Debmaster schlägt mit nem schönen hochfrequenten Synthie ordentlich auf Senior Skwee ein. Der Debmaster in seinem Dungeon, schlägt bei dieser Beschreibung wahrscheinlich seine Auberginen über den Kopf zusammen. Aber hey, gefällt mir ausgesprochen gut, auch und vor allem auf wie viel Ebenen da was passiert. Neben den drei Besprochenen, ist mir dann noch Junichi Akagawa aufgefallen, der ein bissl Richard Devine nachspürt und dabei das Geräusch/Noise als Klangquelle entdeckt. 
Wäre wirklich zu hoffen, den einen oder anderen Künstler oder auch mal Künstlerin auf einem der weiteren Releases wieder zu treffen. Und sei es nur aus dem Grund in Erfahrung zu bringen, ob sich hinter den einzelnen Tracks mehr verbirgt als eben jener kurze Moment in Berlin/Leipzig 2013.
Den Abschluss des Sampler machen dann übrigens auch Herr Meier und sein Knecht Erdmann. Quasi Leipzig und Berlin. Geht in Ordnung so, weiter machen!

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