Montag, 14. Januar 2013

Besser keine Gesundheitskarte

oder: Ich will so bleiben wie ich bin.

Mich hat meine Krankenkasse jetzt schon das dritte Mal angeschrieben, ich soll doch bei der neuen elektronischen Gesundheitskarte mit spielen. Ich habe mich aber nicht ohne Grund bisher geziert. Ich halte das ganze Ding für ein Glanzstück neuerer Biopolitik, die in den seltesten Fällen den zu Gute kommt, die Hilfe brauchen. Selbstverständlich würde ich mir das mit der Gesundheitskarte noch einmal überlegen, wenn dieses Bild hier oben gestattet wäre. 
Ich habe mich jedenfalls in meiner Not als erstes an meine Freunde gewendet, selbstverständlich via Facebook. Wo sonst?! Und alle diejenigen die etwas drauf geantwortet haben, fanden die eGK ähnlich Scheisse wie ich. Aber irgendwie wusste auch niemand richtig dagegen etwas zu machen. Am ehesten war da noch die Devise, wir sitzen das einfach aus. Aber das ist mir dann doch irgendwie auch zu wenig, denn ich halte das Ding wirklich für wenig spaßig. 
Es sei nur mal daran gedacht, das auf der Karte die falsche Blutgruppe vermerkt ist, und diese in einem Notfall nicht erneut geprüft werden würde. Die Folgen will und kann ich mir gar nicht ausmalen. Ich bin nämlich kein Arzt. Und ich habe auch keine Ahnung wie und ob die Ärzte die Karte in Zukunft nutzen werden.
Ich habe aber meine Überlegungen, also aus der Versicherten Perspektive, mal versucht auf digitales Papier zu bringen und habe diese als Einspruch gerade meiner Krankenkasse geschickt. Jetzt schaue ich was passiert. Ich werde also an dieser Stelle sicherlich noch mehr zu schreiben haben.
Es gibt aber bereits Initiativen, die dies größer und professioneller betreiben, als ich kleines Würstchen.
Zum Beispiel hier und auch das wunderbare Magazin Bioskop. Wer meinen Text, den ich hier hochgeladen habe, und den von der Musterklage bzw. Einspruch vergleicht, wird sehen, dass ich die explizite Formulierung der  Datensicherheitsbedenken rausgelassen habe. Obwohl diese implizit auch in meinem Text eine Rolle spielen. Ich habe mich stattdessen mehr mit der psychosozialen Bedeutung der eGK beschäftigt und halte diese auch für schwerwiegender. 
Ich mache mir keine Illusionen, dass meine Ausführungen ein Umdenken bei der Krankenkasse bewirken kann. Alle Argumente sind woanders ausführlicher und vmtl auch besser dargestellt und haben trotzdem nicht die eGK verhindern können. (Ist ja schon ein bisschen länger in Planung.) Und wer weiß ob die Krankenkassen überhaupt wissen, was für ein Ei ihnen da ins Nest gelegt worden ist. Und selbst wenn sie es wüssten, dürfte ihnen nichts weniger fern liegen, als ein mündiger, also renitenter, Kunde.
Trotzdem glaube ich tatsächlich, dass man den Krankenkassen mal ordentlich auf´s Dach steigen sollte. Ich finde es dabei unwichtig, ob ihr eure Bedenken selber formuliert, meinen Brief oder andere Eingaben kopiert und der Krankenkasse statt eines Fotos zukommen lasst. Nur dass die Scheiss Welt so ganz widerspruchslos herein gebeten wird, das wäre zu traurig.

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