Mittwoch, 10. Oktober 2012

Steven Jay Bernstein

Für viele Menschen ist diese Welt verdammt Scheisse eingerichtet. Eigentlich für die meisten Menschen. In den meisten Fällen – wird zur inner-subjektiven Erklärung dieser Misslage – das Schicksal oder wahlweise das Scheitern eines imaginären oder tatsächlichen Anderen herangezogen. In selteren Fällen machen Menschen sich selbst für ihr "Scheitern" verantwortlich. Ich meine das sind die bedauerlichsten Fälle des angeblich aus der Bahn kommens.
In Subkulturen gibt es nicht selten ein diffuses bis differenziertes Verständnis über die Ursachen dieser Scheisse aber auch Emphatie für die die daran Scheitern.
Der Topos der Krankheit spielt in diesem Kontinuum eine spezielle Rolle. Ich will das nicht länger ausführen, um auf Mr. Bernstein zu kommen. Aber als Beleg sei hier aber an S.P.K. / Wesley Willis/ Daniel Johnston erinnert.
Steven Jay Bernstein ist wohl auch in dieser Reihe einzufügen. Und ich muss sagen, ich habe bisher von dem Mann nicht viel gehört. Es mag daran liegen, dass er sich im Jahre 1991 selbst tötete, in dem er sich mit einem Messer mehrmals in den Hals stach. Da war ich frische 13 Jahre alt. Aber hätte ich mehr Zines in den 90er Jahren gelesen, wäre es wohl ein einfaches gewesen auf ihn Aufmerksam zu werden. Bernstein inspirierte nicht zu letzt die Musikszene von Seattle und gehörte zum Dunstkreis um W.S. Burroughs. Ich habe jetzt schon den zweiten Artikel über ihn beim Kick2Kill Blog gelesen gehabt und bin ein jedes Mal drüber gestolpert. Ich denke das reicht dann auch schon, um von ihm hier zu berichten. Wahrscheinlich hatte ich mir damals auch eines des Tapes von Jesse Bernstein geladen. Und trotzdem hat es ein bisschen gedauert. Aber jetzt. Worth more than a look. Schade das keine der schriftstellerischen Arbeiten auf deutsch erhältlich sind. Vlt war es also nicht so weit mit seiner Schriftstellerei her – aber das würde man lieber selber prüfen wollen. Es ist ein Drama, dass es keine zweiten oder dritten Carl Weissner gab, der quasi spätere literarische Tendenzen erfasst und übersetzt hat. Oder doch? Ich lasse mich da gerne belehren. Hier aber nur noch ein Video mit Musik und Steven Jay "Jesse" Bernstein.
"He read poems from a stage with a live rodent in his mouth, its tail twitching as baseline punctuation. He tried to cut his heart out in order to hold it in his hands and calm it down. He once urinated on a heckler and tended to throw things: beer bottles, manuscripts, drumsticks, his wallet, a sandwich."

1 Kommentar:

aristid kuwalda hat gesagt…

http://www.youtube.com/watch?v=AgVs_U0QHNE Hätte wirklich gerne mehr davon gelesen. Vlt hole ich mir mal demnächst die CD.