Donnerstag, 11. Oktober 2012

Freya Najade unterwegs in der Welt

Freya Najade
Es ist leider viel zu lange her, dass ich hier etwas von Freya gepostet habe. Anderseits ist Freya gar nicht auf meine Postings angewiesen. Vielmehr ist der umgedrehte Fall die Realität.
Ganz am Rande meines Radars hatte ich jedenfalls über gemeinsame Freunde mitbekommen, das Freya an neuen Projekten arbeitet. Diese hat sie zum Teil bereits auf ihrer Web-Seite veröffentlicht. Generell ist man am aktuellsten bei ihrem Blog aufgehoben, der auch hier rechts im Blogroll steht. Diese Bild stammt aus ihrer Serie Strawberries in Winter, an der sie u.a. derzeit arbeitet. Die Fotos geben schlicht die Produktionsbedingungen unserer Lebensmittel wieder. Aber natürlich gehen die Fotos darüber hinaus. Ich finde das kommt ganz gut zum Ausdruck, wie in ihrer Fotografie mit dem Verhältnis von Wiederholung und signifikanten Detail umgegangen wird. Jeder der sich ein bisschen mit Gestaltung auskennt, weiß um die Kraft der Seriealität und Wiederholung. Dies meine ich nicht nur als eine Reihe verschiedener Bilder (im Sinne einer Erzählkette), sondern vielmehr in einer Anordnung ähnlicher Elemente in einem Bild. In Freyas Serie wird dieses Gestaltungsmittel an den Formen der industriellen Natur überprüft. Wobei sich soziale Implikationen nicht bloß aus dem Mittel der Fotografie ableiten lassen, sondern (wie ich meine) auch im konkreten Konzept der Serie berücksichtigt sind. Um dies deutlich zu machen ist das Bild hier oben natürlich besonders geeignet. Aber auch in den Begleittexten zu den Fotos findet dieses Rahmen platz. Wer allerdings einen Holzhammer braucht, um sich qua Moral für Freyas Fotos zu begeistern, wird diesen nicht finden. In diesem Sinne sind die Bilder viel mehr Fragestellung, als eine fertige Antwort.
Ich bin übrigens ein großer Fan von Auberginen. Was auch ein Grund ist, dass diese hier zu sehen sind. Aber auch, weil ich durch eine weitere Serie von Freya (Misfits) erfahren habe, dass die Mitarbeiter die aussortierten Früchte mit nach Hause nehmen (dürfen). Aus den Äpfeln wird Saft gemacht. Im Gegensatz zu den Früchten, gegen die ich allergisch bin, bekommt mir dieser ganz gut.
Im Laufe des Tages sind meine Gedanken noch mehrmals um das Thema gekreist. Eine gängige Meinung zum Vertrieb des Obst und Gemüses ist wohl, dass der Verbraucher bestimmte Früchte nicht annimmt. Nämlich jene, die sich vom gängigen Verbraucherbild unterscheiden. Diese sind es, die Freya als Misfits bezeichnet hat. Ich musste aber nun überlegen, ob dies nicht ein vorgeschobener Grund sein könnte.  Haben wir es nicht viel mehr mit der simple Rechnung zu tun, dass der Aufwand des Sortierens in geeignetes Transportmaterial höhere Kosten verursacht, asl diese gleich von den genormten Produkten zu trennen. Andererseits gibt es die Mär, das Bananen aus Cuba sich in der DDR nicht verkaufen lassen haben. Eben weil sie nicht dem Bild entsprochen haben sollen, welches durch Dole und Konsorten etabliert wurde. Darüber träume ich nachher im Schlaf mal drüber nach.
Freya Najade



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